Wenn wir einmal von dem traditionellen Konstrukt einer Familie ausgehen, dann gibt es Mama, Papa und Kind. Es ist noch nicht allzu lange her, da lernte jedes Mädchen schon früh, dass Frauen in den Haushalt gehörten. Mama kümmerte sich um die Erziehung der Kinder, die Ordnung im Hause und darum, dass pünktlich das warme Essen auf dem Tisch stand.
Papa verdiente die Brötchen und wenn er nach Hause kam, wollte er seine Schlappen, seine Zeitung und sein Abendessen. Und natürlich eine ganz große Portion Ruhe. Selten brachten sie den Nachwuchs zu Bett oder wechselten dessen Windeln.
Heute ist das Bild einer Familie ein anderes. Die Geschlechter sind annähernd gleichgestellt, sodass auch Frauen sich in der Berufswelt verwirklichen können und Väter im Haus präsent sind. Die Papas sind nicht mehr nur selten gesehene und wenig wahrgenommene Individuen. Oftmals übernehmen sie heutzutage sogar die Elternzeit, um ihre Frauen im Beruf zu unterstützen und bei ihren Kindern zu sein. Das Bild eines typischen Papas hat sich grundlegend verändert.
Du als Papa hast die Möglichkeit, Dich optimal mit Deiner Tochter zu verbinden und ihr dabei zu helfen, eine starke Persönlichkeit zu werden. Doch da, wo Du viel richtig machen kannst, kannst Du leider auch viel falsch machen. Eine instabile und unsichere Vater-Tochter-Beziehung hat genauso starke Auswirkungen auf die Entwicklung Deiner Tochter wie eine stabile, sichere und liebevolle.
Wie Väter sich auf die Entwicklung ihrer Töchter auswirken
Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist schon ein sehr Spezielles. Das Band zwischen beiden ist äußerst stabil, da sie in der Regel direkt nach der Geburt eine Art Urvertrauen aufbauen. Natürlich gibt es auch hier unterschiedliche Stärken der Bindung und manchen Müttern gelingt das Aufbauen einer Bindung weniger gut.
Doch auch die Verbindung zwischen Vater und Tochter darf nicht unterschätzt werden. Welchen starken Einfluss Väter auf die Entwicklung ihrer Töchter haben, wird meist erst klar, wenn die kleinen Prinzessinnen zu erwachsenen, selbstständigen Frauen herangewachsen sind. Doch was genau kannst Du als Papa in der Beziehung zu Deiner Tochter richtig oder falsch machen? Wir geben Dir hier eine grobe Orientierung.
Du legst die Messlatte für die zukünftigen Partner Deiner Tochter
So wie Du Deine Tochter in ihren Kinderjahren behandelst, so werden auch die zukünftigen Partner mit ihr umgehen. Möchtest Du also, dass Deine kleine Prinzessin später einmal respektvoll behandelt wird, dann solltest Du ihr jetzt schon zeigen, wie genau das aussieht. Du bist der erste Mann in ihrem Leben und wirst es auch für immer bleiben. An Deinem Auftreten – auch ihrer Mutter gegenüber – wird sie alle späteren Partner messen. Du bist derjenige, der die Messlatte in der Hand hält.
Stell Dir doch mal vor, Du behandelst Deine Tochter mit aufrichtiger Liebe, Respekt und Stabilität. Sie kann sich bei Dir total sicher fühlen und weiß, dass sie jederzeit auf Dich zählen kann. Natürlich zeigst Du ihr auch Grenzen auf, denn diese sind nicht nur für sie wichtig, sondern für alle Menschen, mit denen sie in Zukunft in Kontakt treten wird. Wie wird sich das wohl auf ihre Partnerwahl im Erwachsenenleben auswirken? Sie wird eine starke Persönlichkeit werden, die sich mit liebevollen, aufmerksamen Partnern umgibt, die ihr guttun. Denn sie kennt es von Dir ja nicht anders.
Auf der anderen Seite kannst Du als Vater auch ziemlich viel kaputt machen und so die Grundsteine für ein ungesundes Männerbild legen. Die meisten Frauen, die keinen liebevollen Vater an ihrer Seite hatten, landen immer bei „dem Falschen“, sind in unglücklichen, teilweise brutalen Beziehungen gefangen oder finden nie ihr Glück beim anderen Geschlecht. Sie finden immer die Männer, die sie schlecht behandeln und um deren Liebe und Aufmerksamkeit sie regelrecht kämpfen müssen. Es ist sogar bewiesen, dass diese Frauen häufiger an Depressionen und Süchten erkranken.
Die besten Vater-Tochter-Bücher
Dank einer guten Vater-Tochter-Beziehung zu gesundem Selbstbewusstsein
Es ist schon lange bewiesen, dass Töchter, die mit ihrem Vater eine gute Beziehung haben, ein viel stärkeres Selbstbewusstsein entwickeln als die, die so etwas nicht hatten. Schon alleine deswegen ist es für Dich als Papa erstrebenswert, mit Deiner Kleinen eine gute Verbindung aufzubauen. Hier sind einige Beispiele, wie Du es schaffen kannst, bei Deiner Tochter so richtig gut zu punkten:
- Lobe sie für etwas, was sie richtig toll gemacht hat. Das können der Fleiß beim Lernen und das Erreichen einer guten Note sein. Oder sie hat gelernt, sich die Schuhe selbst zu binden. Das sind große Erfahrungen im Leben einer kleinen Dame. Aber auch die kleinen Dinge dürfen gelobt werden.
- Zeige ihr, dass Du stolz auf sie bist. Ist sie erfolgreich auf einen Baum geklettert, hat den Buchstabierwettbewerb mit Bravour gemeistert oder ihren Führerschein bestanden? Dann zeig ihr, dass Du stolz auf Dein Mädchen bist.
Aber Achtung: Zeige es ihr ehrlich. Hat sie das Gefühl, dass Du es nicht ernst meinen könntest, steigt sie ziemlich schnell dahinter und Deine Bekundungen sind nicht viel wert.
- Nimm sie mal mit zu DEINEN Unternehmungen. Reifenwechsel, Muckibude, Angelausflug oder Autorennen – auch Mädchen interessieren sich für Dinge, die im „klassischen Sinne“ als Jungssachen deklariert werden. Zeige Deinem Mädchen, wie man Löcher in Wände bohrt oder einen Abfluss repariert. Das gibt ihrem Selbstvertrauen einen richtigen Boost und Euch eine wunderbare Verbindung.
In dem Buch „Made by Papa: 67 geniale Projekte für Väter und Kinder “, welches von DMAX empfohlen wird, kannst Du Dir noch viele tolle Anregungen für gemeinsame Aktivitäten mit Deiner Tochter holen. In dem Buch findest Du auf 336 Seiten supercoole Projekte für Euch. Sei es eine Godzilla-Skyline, eine Titanic im Bücherregal oder ein Spaghetti-Marshmallow-Turm.
Was ihr für die Projekte alles benötigt, wird im Kapitel „Papas Werkzeugkiste“ gezeigt. Fast alle Materialien habt ihr bereits Zuhause. Alles andere bekommt ihr jederzeit im Schreibwarenladen, im Baumarkt oder auch im Internet. Die Anleitungen sind auch für eher bastelunerfahrene Vater-Töchter-Gespanne super gut erklärt.
Eines der Projekte trägt den Namen „Rennwagen-Katapult“. Mit Karton, Zahnstochern, Gummibändern, Heißklebepistole und ein paar weiteren Materialien gestaltet ihr gemeinsam eine Abschussrampe für eure Spielzeugautos und verbringt so eine schöne Quality-Time zusammen.
Zu guter Letzt noch ein Tipp: Wenn Du Deine Tochter loben möchtest, dann achte auf Deine Wortwahl. Gehen wir davon aus, dass Dein kleines Mädchen – egal in welchem Alter – etwas mit Dir unternimmt, was sie noch nie zuvor gemacht hat. Angeln zum Beispiel. Sie freut sich total über ihren ersten Fang. Ein „Wow, wie toll, das hast Du klasse gemacht!“ reicht völlig aus. Ein „Wow, wie toll, ich hätte nie gedacht, dass Mädchen das können!“ ist leider absolut niederschmetternd für das Selbstbewusstsein Deiner Tochter.
Die Verbindung zwischen Dir und Deiner Tochter positiv zu gestalten, ist eine große Herausforderung und Verantwortung, die Du auf Dich nimmst. Doch wenn Du es schaffst, ihr ein gutes und sicheres Gefühl zu vermitteln, dann bist auch Du in vielen Jahren der Papa, dessen Foto in der Brieftasche seiner Tochter schlummert und an den kein anderer Mann herankommt.
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